➤ Der Fokus von J. MÜLLER

Unsere Dienstleistung hat je nach Geschäftsbereich unterschiedliche Auswirkungen auf unsere Umwelt. Für diese übernehmen wir Verantwortung – und gehen Schritt für Schritt den Weg, Emissionen so effektiv wie möglich zu reduzieren und Ressourcen zu schonen.

(GRI 2-16, GRI 2-26) Für die Entwicklung von Maßnahmen sind die Vorschläge und Erfahrungen der Mitarbeiter von großer Bedeutung. Sie fließen in die Konzeption ein. Daher setzen die Bereichsverantwortlichen selbst die Maßnahmen um – zu festgelegten Terminen, um die Effizienz der Maßnahmen kontrollieren zu können. Ihre Erkenntnisse geben sie an die Umweltmanagementbeauftragte weiter. Diese aktualisiert entsprechend den Ziel- und Maßnahmenplan.  Ihre Funktion ist im Qualitätsmanagement angesiedelt – einer Stabsstelle, die direkt der Geschäftsführung unterstellt ist. Unsere Nachhaltigkeitsbeauftragte verantwortet Umfang und Inhalt der Berichterstattung.

 

Unser Umweltmanagementsystem erfüllt die Anforderungen folgender Normen:

ISO 14001 / ISO 50001

ISO 14001 / ISO 50001 – Energie und Umwelt – J. MÜLLER

(GRI 2-18, 2-24)

Unsere Umweltleitsätze

  • Alle Stoffe umweltgerecht lagern

  • Unsere Dienstleistung mit geringstmöglicher Umweltbelastung ausführen 

  • Alle Mitarbeiter in Sachen Umweltschutz, Maßnahmen sowie
    Arbeitsschutz schulen

  • Mit Ressourcen schonend umgehen

  • Abfallstoffe reduzieren und umweltgerechter entsorgen 

  • Lieferanten in unsere Umweltzielsetzung einbeziehen und verpflichten

  • Prozesse und Verfahren im Rahmen der technischen und wirtschaftlichen Möglichkeiten ständig optimieren

 

Unser Umweltmanagementsystem

(GRI 2-27, GRI 3-3) Die Unternehmensführung legt das Fundament für unser Umweltmanagementsystem: mit Blick auf größtmöglichen Schutz der Umwelt und der klaren Ausrichtung, Entscheidungen auf Effizienz auszurichten. In den Geschäftsbereichen selbst legen die jeweiligen Verantwortlichen ihre (möglichst quantitativen) Ziele in Abstimmung mit der Unternehmensführung fest. In eigens erarbeiteten Programmen der jeweiligen Bereiche bilden konkrete Maßnahmen und Verantwortlichkeiten den Rahmen für die Umsetzung. Die Leiter der einzelnen Abteilungen steuern diese, überprüfen ihre Wirksamkeit und leiten die Ergebnisse an die Umweltbeauftragte weiter. Sie dokumentiert und aktualisiert daraufhin den Ziel- und Maßnahmenplan.

Fokus: Energiemanagement

Für den Fokus Umwelt und Energie heißt das: In der Regel kommt das Team alle vier Wochen zusammen und bespricht aktuelle Themen mit Bezug auf Maßnahmen und Ziele. Diese Abteilungen nehmen teil: 

die Umweltmanagementbeauftragte und der Energiemanagementbeauftragte mit Unterstützung der technischen Abteilung
das Facility Management
die technische Leitung


(GRI 302-1) Energieverbrauch Brake und Bremen:

(GRI 302-1) Energieverbrauch gesamt:

Umrechnungsfaktoren
Diesel: l in kWh 9,96. Gas: m³ in kWh 9,77. Heizöl: l in kWh 10,9. Strom: 1. Fernwärme: 1.
Quelle: Bundesamt für Wirtschaft & Ausfuhrkontrolle (Stand 2020)

 

(GRI 302-1, GRI 305-2) Stromverbrauch in Brake und Bremen:

 

CO2-Einsparungen

Im Jahr 2024 konnten wir die CO2-Emissionen von 14.445,20 Tonnen im Jahr 2023 auf 12.157,17 Tonnen reduzieren – das entspricht einer Einsparung von 15,8 %.

Dienstleistungen, die wir erbringen, verbrauchen Energie und verursachen Emissionen. Wir übernehmen Verantwortung dafür, Energie möglichst einzusparen und benötigte Energie effizient zu nutzen. Auf unseren Bedarf können wir jedoch nur teilweise Einfluss nehmen – je nach Unternehmensbereich. Verschiedene Faktoren beschränken unseren Handlungsspielraum. Der Energiebedarf ist unter anderem abhängig von den Gütern, die wir umschlagen. Die Masse hingegen wirkt sich nicht in jedem Fall auf den Energieverbrauch aus.


Wir messen und bewerten die Energieverbräuche gemäß des Standards ISO 50001:2018.

Martin Krahl, Geschäftsführer Betrieb bei J. MÜLLER

Martin Krahl, Geschäftsführer Betrieb

Da wir im Bereich Umschlag wenig Einfluss auf den Energieverbrauch haben, setzen wir auf Investitionen wie unseren neuen Portalkran mit E-Antrieb, die einen Beitrag dazu leisten, unseren ökologischen Fußabdruck potenziell zu verbessern.

➤ Energieeinsparpotenziale: Chancen und Grenzen

 

(GRI 302-3, GRI 305-1, GRI 305-4) Blick in die Zahlen: Energieverbrauch beim Umschlag am Beispiel Diesel

Umrechnungsfaktor Diesel in CO₂: 2,64
Quelle: Bundesamt für Wirtschaft & Ausfuhrkontrolle (Stand 2020)

 
 

Die jährlichen Dieselverbräuche schwanken stark – abhängig von Produktgruppe und Produktmix.

Veränderungen, die den Umschlag oder den Produktmix betreffen, wirken sich direkt auf die Verbräuche aus. Zudem stellt die Ermittlung spezifischer Verbräuche eine große Herausforderung dar. J. MÜLLER arbeitet an der Verbesserung der Datenbasis. Im Jahr 2024 konnten wir den stetigen Ausbau der Zählerstruktur erzielen. Unser Ziel für 2025: die Erfassung aller Umschlagsgeräte.

 

Interne und externe Herausforderungen 

Nicht nur interne Herausforderungen schränken unseren Einfluss auf den Energieverbrauch ein. Auch äußere Umstände wie beispielsweise volatile Märkte prägen unsere Geschäftstätigkeit – und verändern damit unseren Energiebedarf. Dies spiegelt der Vergleich der Berichtszeiträume 2022 bis 2024 wider.

(GRI 3-3) 


(GRI 302-4, GRI 305-5)  Projekte, Ziele und Maßnahmen

 
Timo Schröder, Sachgebietsleitung Elektrotechnik/Technik bei J. MÜLLER

Timo Schröder, Sachgebietsleitung Elektrotechnik/Technik

„Es ist wichtig, den Energieverbrauch so gering wie möglich zu halten, um Ressourcen zu schonen und die Umwelt zu schützen. Durch effiziente Nutzung von Energie können wir dazu beitragen, nachhaltiger zu leben.“

Woher unsere Emissionen stammen

 

Die Energieträger Strom und Fernwärme fallen unter Scope 2. Alle weiteren Energieträger gehören zu Scope 1.

 

So gehen wir mit Scope 3 um:

(GRI 305-3) Wir orientieren uns in diesem Nachhaltigkeitsbericht an der Studie Guidance for Greenhouse Gas Emission Footprinting for Dry Bulk Terminals. Laut Studie vermuten wir, dass die Emissionen in Scope 3 weniger als 1 % ausmachen. Daher halten wir die THG-Emissionen aus Scope 3 für diesen Bericht vernachlässigbar. Das kann sich in Zukunft ändern – je nachdem, wie sich Daten und Technik entwickeln.

(GRI 305-5) Projekte, Ziele und Maßnahmen

➤ Verantwortung für Energieeffizienz und Ressourcenschutz

 

(GRI 308-2) So beschaffen und vergeben wir Dienstleistungen, Geräte und Material 

Ob Energie, Gerät oder Dienstleistung: Das alles beschaffen wir nach im Voraus festgelegten Verfahren und Anforderungen, die uns bei der Auswahl und Bewertung von Lieferanten und Dienstleistern Orientierung bieten. Wir kombinieren betriebliche Erfordernisse und niedrige Kosten mit der Einhaltung von Normen, Vorschriften und Richtlinien. Großreparaturen oder Investitionen muss die Geschäftsführung genehmigen.

Dienstleistungen, Geräte oder Einrichtungen beschaffen wir nach folgenden Kriterien: 

Energieeinsatz
Energieverbrauch
Energieeffizienz
Umweltrelevanz
Nutzungsdauer

Drei Beispiele, was das in der Praxis heißt:

  1. Dienstleistungen für den Umschlag oder die Lagerung von Gütern, zum Beispiel Einsatz von Fremdpersonal, Begasungen, interner Transport: Wir vergeben sie nur an qualifizierte Lieferanten oder Dienstleister, die die entsprechende Zulassung und ein passendes Qualitätssicherungssystem besitzen.

  2. Schiffe, die als Partikuliere für J. MÜLLER im Einsatz sind, müssen den (niederländischen) Hygienecodex (GMP+ International TS.3.3) an Bord mitführen, umsetzen und die Einhaltung nachweisen.

  3. Zulassungsnachweise (etwa für Entsorgung oder Warenbehandlung) fordern wir bei den Lieferanten an. Qualifizierte Dienstleistungen fordern wir nach gesetzlichen Auflagen (zum Beispiel: UVV, BG, TÜV) an. 

 

➤ Unser Abfallmanagement

 

(GRI 306-3) Abfallstatistik:

(1) Menge entstand aus Abholung von Schlammfang.
(2) Für die Schwankung ist die Abhängigkeit vom Gebinde Kaffee verantwortlich.

 

(GRI 306-1, GRI 306-2) Täglich entstehen bei J. Müller unterschiedlich große Mengen Abfall. Sie schwanken abhängig von den Aufträgen und den einzelnen Umschlagsprozessen. Auch das Entsorgen von Abfällen, die auf Kundenseite entstanden sind, übernehmen wir im Rahmen unserer Dienstleistung. Auf die Abfallmengen selbst hat J. MÜLLER keinen direkten Einfluss. Gemeinsam mit unseren Kunden verfolgen wir im Austausch entlang der Lieferkette bestmögliche Lösungen und leisten Aufklärung.

→ Die folgenden drei Punkte sind für das Abfallmanagement relevant:

1. Art der Güter
2. Art der Verpackungen
3. Art des Umschlags

 
 

Bei der starken Schwankung der Getrenntsammelquote in Brake im Jahr 2022 handelt es sich um einen Sonderfall: Aufgrund eines Abrisses entstand Bauschutt. Dieser zählt zu den nicht getrennten Abfallmengen. Die Recyclingquote der stofflichen Verwertung für den Standort Brake ist 2024 rückläufig, da in Abstimmung mit dem Kunden wesentlich weniger Stauholz eingesetzt wurde.

 

Wir optimieren die Abfallsammlung und -verwertung stetig

Gemeinsam mit unseren Kunden prüfen wir kontinuierlich Möglichkeiten der Optimierung, Reduzierung und stofflichen Verwertung von Abfall entlang der gesamten Lieferkette. Es gilt das Motto: Abfallvermeidung geht über -verwertung. Das Abfallkonzept überarbeiteten wir zuletzt 2024.

 

Freude über die Auszeichnung (von links nach rechts): Viktorija Lenz, Christina Meyer und Leo Ganz (EUPD Group)

 

Status und Ausblick hinsichtlich Klimaschutz

(GRI 305-1, GRI 305-2) Wir wurden mit ESG-Transparency-Award ausgezeichnet. Diese Auszeichnung hat uns darin bestärkt, auch in unserem dritten Nachhaltigkeitsbericht auf die bewährten Prozesse zurückzugreifen – und wo es sinnvoll ist, neue zu schaffen. Wir liefern transparente Einblicke, dokumentieren unsere Fortschritte und erklären, wie wir uns für alle drei Dimensionen der Nachhaltigkeit engagieren. Wir gehen bei der Erstellung – gemäß unseren Führungsgrundsätzen – sachorientiert sowie schrittweise vor. Das bedeutet für den Umfang des Berichts:

Wir können Zahlen berichten, jedoch nicht alle.

Hier sind die Energieverbräuche für den Energieträger Diesel zu sehen: In zukünftigen Berichten möchten wir die Verbräuche weiterer Energieträger ebenso berichten. Wir möchten mehr Energieträger aufgeschlüsselt nach Produktgruppen zeigen.

Auch die Gesamt-THG-Emissionen aus Scope 1 und 2 möchten wir berichten. Ebenfalls den Gesamt-CO2-Fußabdruck von J. MÜLLER.

Christina Meyer, Leitung Qualitäts- & Umweltmanagement/Qualitätssicherung bei J. MÜLLER

Christina Meyer, Leitung Qualitäts- & Umweltmanagement/Qualitätssicherung

„Umweltschutz ist für uns mehr als Abfalltrennung. Wir analysieren die Auswirkungen unserer Dienstleistung ganzheitlich und optimieren Prozesse dort, wo sie am meisten bewirken – das ist unser Beitrag zum globalen Umweltschutz.“

Ökologie und Ökonomie im Zusammenhang:
die Fahrrinnenanpassung der Unterweser Nord

(GRI 2-15) Das ist geplant:

Anpassung der Unterweser (Nord) von Kilometer 40 bis Kilometer 65 auf 25 km Länge

(GRI 304-2) Die Weser ist Lebensraum für Menschen, Tiere und Pflanzen. Gleichzeitig ist sie als Verkehrs- und Transportweg eine wichtige Lebensader unserer Region. Damit dieser Weg nutzbar bleibt, muss er mit wasserbaulichen Maßnahmen ausgebaut werden. Dies geht das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Weser-Jade-Nordsee (WSA WJN) mit den Projekten Außenweser und Unterweser (Nord) an. Wichtig zu wissen: Die Unterweser (Nord) ist in die Ausbauabschnitte km 40 bis km 55 („Transportkörperstrecke“) und km 55 bis km 58 („Schlickstrecke“) unterteilt. In einem dritten Abschnitt von km 58 (Bremerhaven) bis km 65 (Nordenham) finden keine Ausbaubaggerungen statt, da die Fahrrinne in diesem Bereich bereits ausreichend tief ist. Bei den Bauarbeiten an der Unterweser (Nord) wird nicht das gesamte Fahrwasser angepasst. Die Maßnahmen beziehen sich nur auf die Fahrrinne für den Schiffsverkehr. Es sind außerdem keine Strombaumaßnahmen und keine Veränderung der Fahrrinnenbreite geplant.

Aktuell können Schiffe mit einem Tiefgang von 11,90 m die Unterweser (Nord) tideabhängig befahren. Nach der Anpassung sollen Schiffe mit einem Tiefgang von 12,80 m den Hafen Brake tideabhängig erreichen können. 

Jan Müller, Vorstandsvorsitzender J. MÜLLER

Jan Müller, Vorstandsvorsitzender

„Die bedarfsgerecht ausgebauten Seehäfen sowie deren seewärtige Zufahrten, und damit auch der Seehafen Brake und der Schifffahrtsweg Weser, sind Schlüsselfaktoren für die Zukunftsfähigkeit Deutschlands.“

➤ Warum ist die Anpassung nötig?

Ökonomie

Der Schifffahrtsweg Weser ist in weltweite Logistikketten eingeflochten. Das macht ihn für die deutsche Volkswirtschaft systemrelevant. Die Fahrrinnenanpassung sichert seine Funktion für die Zukunft. Leistungsfähige Seehäfen tragen zur Diversifizierung bei: Das reduziert Risiken im Handelsumschlag. Zudem sichern sie Arbeitsplätze in der Region und im Bundesgebiet. 

Ökologie

Die zeitnahe Fahrrinnenanpassung der Unterweser Nord ist eine notwendige Maßnahme zur Erreichung der Klimaziele der Bundesregierung. Denn sie reduziert Verkehre und verlagert Lkw-Fahrten auf den Wasserweg. Sie minimiert Unterauslastungen von Schiffen. Sie trägt zur CO2-Reduzierung bei, weil beim Transport weniger Umwege nötig sind.

➤ Darum ist die Anpassung für den Standort Brake wichtig

Der Hafen Brake nimmt mit dem Umschlag von Gütern der Ernährungswirtschaft eine exponierte gesamtgesellschaftliche Aufgabe für den Standort Deutschland wahr und leistet somit einen wesentlichen Beitrag zur Versorgungssicherheit und des Verbraucherschutzes.  

Weltweit nehmen die Krisensituationen zu. Das stellt J. MÜLLER und den Standort Deutschland vor neue Herausforderungen. Das betrifft auch den Ausbau der Hafenanlagen. 

Hafenanlagen ausbauen, Energiewende umsetzen und Energieversorgung sichern: Diese drei Handlungsfelder sehen wir als nationale Aufgaben. Die Fahrrinnenanpassung der Unterweser Nord gehört für J. MÜLLER ausdrücklich zum Ausbau der Hafenanlagen.

➤ Zum Umweltschutz

Nach der Fahrrinnenanpassung wird eine erhebliche Reduktion der Schadstoffemissionen erwartet, etwa weil weniger Lkw auf den Straßen unterwegs sein müssen. Stattdessen können vermehrt die Schiene und das Binnenschiff genutzt werden. Der Lebensraum Weser muss auch zukünftigen Generationen erhalten bleiben. Das ist dem Vorhabensträger (Wasser- und Schifffahrtsamt Weser-Jade-Nordsee), allen am Verfahren Beteiligten und J. MÜLLER bewusst. Die Auswirkungen auf den Fluss werden aktuell im Rahmen eines Planfeststellungsverfahrens durch den Vorhabensträger analysiert (z. B. Veränderungen der Grundwasserstände, des Strömungsverhaltens oder Salzgehalts) und die Planungen angepasst. Die durch das Vorhaben ausgelösten Umweltbeeinträchtigungen werden im Lichte des bestehenden Umwelt- und Naturschutzrechtes abgewogen. Wir begrüßen deshalb ausdrücklich die Aufhebung des Verfahrens nach dem Maßnahmengesetzvorbereitungsgesetz (MgvG) und die Fortführung in einem „normalen“ Planfeststellungsverfahren. Es gilt ohne Einschränkungen der Grundsatz: Vermeiden – Minimieren – Kompensieren. Zum Interessenausgleich Betroffener setzen wir auf einen institutionellen Dialog – unter Federführung des Landes Niedersachsen.

 

CO₂-Äquivalente der Verkehrsträger